David-Ludwig-Bloch-Förderschule

  • HOAI, Lph 1-9
Neubau einer Offenen Ganztagsschule OGS als Förderschule

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) erweitert die David-Ludwig-Bloch-Förderschule für hör- und sehbehinderte Kinder und Jugendliche in Essen um ein weiteres Gebäude.
Die Förderschule wird zur Offenen Ganztagsschule. Die Elektroplanung des barrierefreien, innovativen Schulbaus wird von der HF GmbH übernommen.

Die Planung sowie die Ausführung des Baus einer Schule sind je Bundesland in der sog. Schulbaurichtlinie – SchulBauR geregelt. Diese Richtlinie gilt für allgemeine Schulen (allgemeinbildende Schulen und Berufskollegs), aber auch für Förderschulen. Dass Förderschulen jedoch andere Herausforderungen mit sich bringen als reguläre Schulen, dürfte jedem klar sein.

Insbesondere im Bereich der Sicherheitstechnik sowie der damit in Verbindung stehenden Elektroplanung ergeben sich einige Besonderheiten. Die auf Elektroplanungen spezialisierte HF GmbH aus Karlsruhe und Köln wurde bereits vor vier Jahren im Rahmen der Vorplanung der Offenen Gesamtschule vom LVR mit der Elektroplanung beauftragt.

Nachdem feststand, dass der Erweiterungsbau umgesetzt wird, übernahm das Team von Matthias Toldrian, Niederlassungsleiter der HF-Elektroplanung in Köln, sukzessive auch die Entwurfsplanung sowie die Ausführungsplanung und Bauleitung bis zur Abnahme des Gebäudes.

Damit wickelte die HF GmbH die gesamte Elektroplanung des Gebäudes ab. Dies beinhaltete die Kostengruppe 440/450, Stark- und Schwachstromanlagen sowie 460, Förderanlage für die Planung eines barrierefreien Aufzuges, also alle elektrischen Hoch-, Mittel- und Niederspannungsanlagen in und an dem Gebäude, einschließlich der Sicherheitstechnik (Brandmelder, Sicherheitsbeleuchtung, Sprachalarmierung, Amokalarm als Notrufwarnsystem).

Alarmierungsarten
Gemäß der SchulBauR (Schulbaurichtlinie) des Landes Nordrhein-Westfalen müssen Schulen Alarmierungsanlagen haben, durch die im Gefahrenfall die Räumung der Schule oder einzelner Schulgebäude eingeleitet werden kann (Hausalarmierung). Dabei muss sich das Alarmsignal vom Pausensignal unterscheiden und an jedem Ort in oder an der Schule gehört werden können. So müssen bereits in Eingangsbereichen von Schulen die Signale der Alarmierungsanlage wahrgenommen werden.
Um alle Schüler und Schülerinnen alarmieren zu können, wurden von den Elektroplanern der HF GmbH akustische, optische sowie haptische Systeme geplant und installiert. Diese parallellaufenden Systeme alarmieren die Kinder via definierte Lichtsignale, durch einen Alarmton (Brandmelder) sowie durch spezielle haptische Pager, die im Gefahrenfall vibrieren und die Personen alarmieren, die weder ausreichend sehen noch hören können. Der Pausengong wird bei dieser Installation über dieselbe Anlage, jedoch in einer anderen Art ausgegeben.

Schulbau als Passivhaus
Auch in Sachen Energieeffizienz ist der Erweiterungsbau der David-Ludwig-Bloch-Förderschule ein Musterbeispiel. Das als Passivhaus geplante und mittlerweile ausgeführte Gebäude benötigte zur Erreichung des Passivhaustandards eine PV-Anlage, die durch die HF GmbH dahingehend geplant wurde, dass sie exakt so vielStrom erzeugt, wie das Gebäude selber verbraucht. Die auf dem Pultdach ausgeführten Module erreichen im Peak 60 kW und erfüllen damit im Jahresmittel die Vorgaben zur Energieeffizienz.

Ein Keller voll Technik
Aus technischer Sicht ist der Keller des Gebäudes das eigentliche Highlight. Hier laufen alle Fäden der Elektroplanung zusammen, darunter Stromversorgung, Kommunikation und Sicherheitsanlagen. Besonders hervorzuheben ist die Sicherheitsbeleuchtungsanlage, die als Zentralbatterieanlage nach Schulstandard ausgeführt wurde. Dies setzt voraus, dass die Anlage, die sich bewusst in einem gegen Feuer gesicherten Raum im Keller befindet, im Brandfall sowie im Falle des Ausfalls der Allgemeinbeleuchtung keinen unmittelbaren Schaden nimmt, sondern durch die Aufrechterhaltung der Notbeleuchtung das geordnete Verlassen des Gebäudes auch bei Dunkelheit möglich macht.